Allgemein, Praxisausbildende, Praxisorganisation

Anmeldung zur Praxis-Tagung vom 04. September 2024

26. Juni 2024

Wir laden Sie herzlichen zur Praxis-Tagung am Mittwoch, 04. September 2024 in Olten ein. Anmeldungen nehmen wir bis 21. August 2024 entegegen. Spätere Anmeldungen können aus organisatorsichen Gründen nicht mehr berücksichtigt werden.

Eine Übersicht zu Zeiten, Anfahrt und weiteren Rahmenbedingungen finden Sie im PDF-Flyer. Informationen zu den Workshops finden Sie untenstehend: Wenn Sie ein Workshop interessiert, können Sie via Plus-Button die jeweilge Beschreibung aufklappen (und ggf. wieder zuklappen).

Workshops am Vormittag

Mentor*innen, Studienzentrum Soziale Arbeit, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Während des Bachelor-Studiums in Sozialer Arbeit erwerben Studierende wichtige professionelle Kompetenzen. Einige sind der Praxis zugeordnet und werden dort unter Begleitung der Praxisausbildenden geplant, erworben und evaluiert. Vor Ort wird in unterschiedlichen Formen und interaktiv an konkreten Beispielen sogenannter Kompetenzerwerbsplanungen gearbeitet.

Achtung: Dieser Workshop basiert auf Ihrer individuellen Vorbereitung. Diese dient der Einführung in die Grundlagen für die Kompetenzerwerbsplanung und stellt die verschiedenen Begleitinstrumente an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW vor. Formen und Inhalte der Praxisausbildung werden eingeordnet und die Einbettung ins Curriculum wird thematisiert. Diese Grundlagen werden im Workshop nicht ein weiteres Mal vorgestellt. Sie erhalten nach Anmeldeschluss weitere Informationen zur Vorbereitung.

Dr. Wolfgang Widulle, Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Das Fachhochschulstudium lebt von einer gelingenden Lernortkooperation zwischen Hoch-schule und Praxis – diese stellt eine der Kernbedingungen wirksamer, praxisnaher und kompetenzorientierter Hochschullehre dar. «Handeln lässt sich nur durch Handeln lernen» (D. Wahl) – die Kooperation von Hochschule und Praxis trägt wesentlich dazu bei.

In der Lernortkooperation werden drei Niveaus unterschieden (Kerres & Wissing 2021): Ge-genseitige Information, Abstimmung und kooperatives Zusammenwirken. Das Lernfeld «Kommunikation, Gesprächsführung und Beratung» nutzt die Lernortkooperation hingegen auf nur sehr bescheidenem Niveau:

  • Lehrmaterialien und -hilfen der Hochschule werden in der Praxis nicht systematisch genutzt.
  • Erfahrungswelten der Praxis fliessen wiederum kaum an die Hochschule zurück.
  • Koordination beschränkt sich auf die individuelle Kompetenzerwerbsplanung KEP der einzelnen Studierenden.
  • Theorie-Praxis-integrative Projekte sind kaum erkennbar.

Was könnte eine intensivierte Lernortkooperation im Kommunikationslernen bedeuten und wie könnte die Ausbildungsqualität durch eine intensivierte Lernortkooperation gesteigert werden?

Der Workshop stellt Grundprinzipien und innovative Modelle zur Lernortkooperation im An-schluss an die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Universität St. Gallen dar und öffnet einen Raum für die Ideen der Teilnehmenden, um neue Wege im Kommunikationslernen zwischen Hochschule und Praxis einzuschlagen.

Raphael Calzaferri, MA, Institut Professionsforschung und -entwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten

Andrea Stierli, lic. phil. Psychologin, ags Suchtberatung, Wohlen

Monika Zimmermann, Psychologin, eidg. anerkannte Psychotherapeutin, ags Suchtberatung, Döttingen

Soziale Arbeit setzt am Verhältnis von Individuum und Gesellschaft an. Dieses Verhältnis gestaltet sich teilweise problematisch und kann Thema für uns als Fachpersonen der Sozialen Arbeit werden. Wie können wir – falls wir adressiert sind – konkrete Formen problematischer Lebensführung verstehen und intervenieren? Eine systemische Diagnostik, die solche komplexen Bedingungsgefüge verständlich macht, ermöglicht passgenaue Hilfen und trägt zu nachhaltigen Problemlösungen bei. Sie unterstützt aber auch den Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung, eine Voraussetzung für ganzheitliche und wirksame Beratung. Elf Praktikerinnen und Praktiker aus neun verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit und Mitarbeitende der Hochschule haben deshalb in einem Projekt gemeinsam Verfahren und Instrumente zur Systemisch-biografischen Diagnostik entwickelt, die mit einer passenden Software unterstützt werden.

Die Studierenden haben im Bachelor-Studium die Möglichkeit, sich mit diesen Verfahren und Instrumenten auseinanderzusetzen. Die erworbenen Kompetenzen können sie in der Praxisausbildung einbringen. Die Suchtberatung ags (Aargauische Stiftung Suchthilfe) praktiziert seit einigen Jahren ein Modell, in dem standortübergreifend und interdisziplinär gemeinsam ausgewählte Fallgeschichten analysiert und Hilfeplanungen vorbereitet werden. Damit treffen sich einerseits im Rahmen der Praxisausbildung Kompetenzen zu Sozialer Diagnostik, Interventionsplanung und Prozessgestaltung von Studierenden und Mitarbeitenden der ags. Andererseits gibt es mittlerweile verschiedene Ebenen der Kooperation zwischen Hochschule und Suchtberatung ags, in die im Workshop Einblick gegeben wird.

Der Workshop bietet Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch darüber. Zuerst aber probieren die Workshop-Teilnehmenden die Instrumente und Verfahren aus. Weiter werden der entwickelte Softwareprototyp zur Systemmodellierung und das neue CAS-Programm Systemisch-biografische Diagnostik und Fallarbeit vorgestellt.

Beate Knepper, Dipl. Päd., Supervisorin BSO, Lehrbeauftragte HSA FHNW

Tatjana Zingg, Sozialarbeiterin MA, Supervisorin BSO, Dozierende HSA FHNW

Als Fachpersonen der Sozialen Arbeit gehört es zu unserem Alltag, uns in Spannungsfeldern zu bewegen und situativ angemessen «professionell» damit umzugehen. In der Reflexion spezifischer Situationen lernen wir, unsere Haltung hinter unserem Handeln zu ergründen.

Im Intervisionsmodell IMS stellt der Bohmsche Dialog eine zentrale Gesprächsmethode dar und prägt eine kollaborative Lernkultur. Im Dialog eröffnet sich ein bewertungsfreier und kreativer Denkraum, in welchem wir unsere handlungsleitende Haltung erkunden können. Wir widmen uns im Workshop am Vormittag vor allem dieser dialogischen Gesprächsmethode und dem triadischen Denken.

Am Nachmittag steht das praktische Ausprobieren einer kollaborativen Lernkultur mit dem Intervisionsmodell IMS in der Durchführung im Zentrum. Praxisausbildende können daraus methodische Herangehensweisen für gemeinsame Lernprozesse mit den Studierenden entwickeln.

Für eine erste Orientierung zum IMS: LINK

Noemi Balsiger, BA Soziale Arbeit, Master Studentin

Dr. Eva Tov, Studienzentrum, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, und zertifizierte Fachperson des Vereins Netzwerk Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit

Mit dem Ansatz «Schlüsselsituationen» können alle Kompetenzen des Kompetenzprofils entwickelt werden. Dies ist nicht nur eine gute Nachricht für die Studierenden, sondern auch für die Praxis. Alle Parteien im Dreieck Praxis, Studierende und Hochschule profitieren davon, wenn die Expertise der Professionellen der Sozialen Arbeit harmonisch und quasi passgerecht auf die speziellen Kompetenzen der Studierenden trifft.

Im Zentrum des Ansatzes «Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit» und der Auseinandersetzung damit stehen die Reflexion und der Diskurs. Beides sind Aspekte einer lebendigen kollaborativen Lernkultur, welche wir in unserem Workshop erlebbar machen.

Der Workshop wird darüber hinaus mit Beispielen aus Organisationen der Sozialen Arbeit angereichert, die bereits Good Practices entwickelt haben. Denn: Immer mehr Organisationen der Sozialen Arbeit begreifen das innovative Potenzial des Ansatzes «Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit» und nutzen ihn zur Sicherung und Entwicklung ihrer Qualität.

Ziel des Workshops ist es, zusammen die Elemente des Ansatzes «Schlüsselsituationen» zu einem je individuellen Baukasten zusammenzufügen, der auf die eigenen institutionellen Bedürfnisse und Gegebenheiten bei der Begleitung des Kompetenzerwerbs der Studierenden zugeschnitten werden kann.

Weitere Informationen: www.schluesselsituationen.net

Iris Hörner Badertscher, Cross over-Beratung Aarau, Dipl. Sozialarbeiterin FH, Zert. System. Coach & Organisationsberaterin, Rechtsberaterin AvenirSocial (www.co-b.ch) 

Als Anlaufstelle für arbeitsrechtliche Fragen und Unterstützung bei Arbeitskonflikten für AvenirSocial bewege ich mich auf den Feldern und an der Schnittstelle von Konflikt und Recht im sozialarbeiterischen und somit auch Praxisausbildungs-Berufsalltag. Anlass bei der Kontaktaufnahme ist meist die Frage nach der Rechtslage, verbunden mit dem Wunsch, Recht zu bekommen.

Häufig wird dann deutlich, dass das Problem nicht oder nur ungenügend durch die Klärung des Sachverhaltes aufgelöst werden kann. Diese Erkenntnis führt darum im nächsten Schritt zum tieferliegenden Kern der Auseinandersetzung und damit meist einhergehender Ambivalenzen. Welcher Umgang damit hilfreich sein könnte, damit die Chancen der Konfliktbewältigung steigen, ist dann Gegenstand der Beratung und des Coachings. In diesem Workshop werden mögliche Ursachen, Zusammenhänge und vor allem Lösungsansätze im Umgang mit Arbeitskonflikten und arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen beleuchtet. Damit möchte ich Ihnen eine Handhabung zur erfolgreichen Bewältigung aktueller wie auch möglicherweise künftiger Stromschnellen Ihrer von hoher Verantwortung geprägten Aufgabe mit auf den Weg geben.

Als Praxisausbildner*in im Spannungsfeld zwischen Führungsaufgabe, Ausbildungsansprüchen und Ressourcenknappheit erhalten Sie Gelegenheit, eigene Themen und Erfahrungen einzubringen und im geführten Austausch Gruppensynergien zu nutzen.

Claudio Deragisch, Gründer und Inhaber von Deragisch Consulting GmbH
Michèle Fehlmann, Leiterin Integration bei der Oeko Service GmbH
Lorenz Meyer, BA, wissenschaftlicher Assistent
Anna Yang, MA, wissenschaftliche Mitarbeiterin

Organisationen in der Praxis der Sozialen Arbeit stehen angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen wie Digitalisierung, Individualisierung, demografischer Entwicklung, Fachkräfteknappheit, Internationalisierung, politischen Veränderungen und globalen Krisen vor vielfältigen Herausforderungen. Zur Bearbeitung dieser Herausforderungen sollen neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Hochschule (Forschende und Studierende), Organisationen und Fachpersonen aus der Praxis der Sozialen Arbeit entwickelt werden. Ziel von INNOVEO ist es, Herausforderungen in der Sozialen Arbeit gemeinsam zu identifizieren und konkrete Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, die sich an den UN-Nachhaltigkeitszielen orientieren und einen Beitrag zur sozialen Innovation leisten.

Durch die Zusammenarbeit im INNOVEO wird neues Wissen generiert. Es werden Beiträge zur Bearbeitung aktueller betrieblicher Herausforderungen in der Sozialen Arbeit geleistet, die Wettbewerbsfähigkeit der Organisationen gestärkt und Studierenden ermöglicht, an der Schnittstelle zwischen Hochschule und Praxis an konkreten Projekten mitzuwirken. INNOVEO ist ein offenes Gefäss, das sich laufend weiterentwickelt und mit neuen Organisationen und Fachpersonen aus der Praxis der Sozialen Arbeit ergänzt und gestärkt werden kann. Die Zusammenarbeit soll nach agilen Prinzipien erfolgen und selbstorganisiert realisiert werden.

INNOVEO ist zurzeit noch eine einzelne Insel mit einzigartiger Flora und Fauna, die von den Bewohnenden gepflegt und getragen wird. Aus dieser Ursprungsinsel sollen weitere Inseln entstehen, die dieselbe Flora und Fauna beherbergen, die gedeihen und sich weiterentwickeln und die anderen Inseln bereichern und stärken. Es entstehen Inseln, die in Grösse und Form variieren, sich zusammenschliessen oder abspalten und in stetiger Kooperation zueinander stehen. Dadurch soll ein lebendiger Archipel entstehen.

Doch funktioniert das im Sinne einer Win-win-win-Situation aller Beteiligten? Was sind die Chancen und Herausforderungen von INNOVEO? Und ist INNOVEO tatsächlich so innovativ, wie es die Namensgebung vermuten lässt? Diesen und weiteren Fragen gehen wir im Workshop aus den Perspektiven Hochschule und Praxis nach.

Simone Ackle-Lüchinger, Scrum Master/agil Coach/ Supervisorin und Organisationsentwicklerin

Prof. Dr. Olaf Geramanis, Dozent, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Im Zeichen neuer Arbeitsformen kommt es zu einer beachtenswerten Verschiebung im Führungsverhalten und damit in der Verwendung von Macht: Dabei gewinnt vor allem die Orientierung an Person und Gruppe massiv an Bedeutung. Auf eine Kurzformel gebracht bedeutet dies: Erfolgreiche Führung muss neben der Organisationsdynamik eine Expertise für die Gruppendynamik entwickeln. Allerdings stehen der Organisation für diese Aufgabe bislang fast keine adäquaten «organisationalen» Reaktionsmöglichkeiten zur Verfügung.

Eine solche Unterscheidung ist bedeutsam, weil es dadurch möglich wird, zwei grundlegend unterschiedliche Macht- und Führungskonzepte zu erfassen und bewerten:

  1. Das Führen von RolleninhaberInnen durch RolleninhaberInnen ist ein konstitutives Merkmal von Organisationen und es erzeugt Organisationsdynamik.
  2. Das Führen von Personen durch Personen ist ein Merkmal von Gruppen und damit Teil der Gruppendynamik. Die zentrale Frage lautet: Wodurch lässt sich «nicht-organisationale Führung» innerhalb von Organisationen legitimieren?

Auf die Soziale Arbeit übertragen bedeutet dies, wie viel «individuelle Person» bzw. wie viel «organisationale Rolle» beinhaltet meine Aufgabe und wie gelingt mir die Unterscheidung.

Workshops am Nachmittag

Mentor*innen, Studienzentrum Soziale Arbeit, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Dieser Workshop ist dem formativen und summativen Qualifizieren gewidmet. Vor Ort wird in unterschiedlichen Formen und interaktiv an konkreten Beispielen für eine sogenannte Kompetenzerwerbsplanung gearbeitet. Während des Präsenzworkshops steht die Auseinandersetzung mit Beispielen und konkreten Fragestellungen im Fokus.

Es werden verschiedene Formen von Qualifizierungsgesprächen erörtert und diskutiert. Dabei wird auf die Auseinandersetzung mit den eigenen Erfahrungen der Workshopteilnehmenden aufgebaut. Schwierigkeiten und Unsicherheiten sowie mitgebrachte Beispiele und Dokumente der Teilnehmenden werden gemeinsam bearbeitet.

Achtung: Dieser Workshop basiert auf Ihrer individuellen Vorbereitung. Diese dient der Einführung in die Grundlagen für die Kompetenzerwerbsplanung und stellt die verschiedenen Begleitinstrumente an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW vor. Formen und Inhalte der Praxisausbildung werden eingeordnet und die Einbettung ins Curriculum wird thematisiert. Diese Grundlagen werden im Workshop nicht ein weiteres Mal vorgestellt. Sie erhalten nach Anmeldeschluss weitere Informationen zur Vorbereitung.

Lalitha Chamakalayil, Dipl.-Psych., Diversity-Beauftragte HSA, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut Kinder- und Jugendhilfe, HSA FHNW

Dr. Andrea Gerber, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachmitarbeiterin Lehrentwicklung, Studienzentrum Soziale Arbeit, HSA FHNW

Wir alle haben Bilder und Vorurteile über andere Menschen im Kopf – aber wie kommen wir an diese heran, wie machen wir sie reflektierbar und besprechbar? Und was hat das mit einer diversitätssensiblen Begleitung von Studierenden zu tun?

Studierende der Sozialen Arbeit sind divers und unterschiedlich. Einige sind durch ihre gesellschaftliche Positionierung von Diskriminierung betroffen und erleben dies in ihrem Alltag. Wir alle, Betroffene wie auch nicht Betroffene, sind in der Lage, ein Bewusstsein für die Umstände zu entwickeln, in denen sich Diskriminierungen ereignen und begünstigt werden. Wir probieren gemeinsam eine Reflexionsübung aus dem Anti-Bias-(Anti-Vorurteils-)Repertoire aus und diskutieren dann unsere Erkenntnisse und Ideen, um anhand von praxisnahen Impulsen diversitätssensibler mit Studierenden arbeiten zu können.

Der Workshop zielt auf die Selbstreflexion der Praxisausbildenden und Mentor*innen in ihrer Rolle der Begleitung von Studierenden. Durch die Übung werden neue Perspektiven ermöglicht.

Bist du ein wenig skeptisch? Oder auch neugierig? Mit beidem bist du in diesem Workshop genau richtig.

Marlies Dürst, BA, Sozialpädagogin und Leitung Praxisausbildung

Prof. Raphaela Sprenger, Dozentin HSA

Im Rahmen des Studiums begegnen Studierende dem Konzept Kooperative Prozessgestaltung (KPG), welches als Hintergrundfolie für die Gestaltung und Reflexion des professionellen Handelns genutzt werden kann. KPG bietet mitunter vielfältige methodische Möglichkeiten und Hilfsmittel, um im Rahmen von Kurzfallbesprechungen oder Reflexionssequenzen gemeinsam vertieft und spielerisch über Fälle nachzudenken und neue Ideen für die weitere Arbeit in einem Fall zu entwickeln. Praxisausbildner:innen können Studierende in der Praxis unter anderem durch solche Minifallbesprechungen und Reflexionssequenzen im methodisch strukturierten Nachdenken über Fälle unterstützen und damit den Wissenstransfer in der Ausbildung fördern.

Im Workshop werden verschiedene Methoden und methodische Hilfsmittel für die Gestaltung solcher Lehrlernsequenzen mit Studierenden eingeführt und erprobt.

Dr. Benedikt Hassler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dr. Tobias Studer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Der Begriff der Menschenwürde hat eine lange Tradition. Auch in der Sozialen Arbeit wird verschiedentlich darauf Bezug genommen. So steht beispielsweise im Berufskodex der Sozialen Arbeit Schweiz, dass Professionelle «ihr Handeln auf der Achtung der jedem Menschen innewohnenden Würde sowie den Rechten, welche daraus folgen» gründen. Diesbezüglich stellt sich allerdings die Frage, welche Schlüsse sich daraus für die Theoriebildung und das konkrete Handeln der Sozialarbeitenden ableiten lassen. Die Diskussion dieser Frage ist zentral für die Praxisausbildung, weil die Menschenwürde als Orientierungspunkt bereichsspezifisch konkretisiert werden muss und dies letztlich in der Praxisausbildung geschieht.

Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage werden im Workshop folgende Themen diskutiert:

– Inwiefern ist die Bezugnahme auf den Begriff der Menschenwürde für die Soziale Arbeit hilfreich?

– Welche Schlüsse lassen sich aus der Orientierung an der Menschenwürde für die konkreten Handlungsfelder Sozialhilfe und Arbeitsintegration ableiten?

Hieran anschliessend werden auf Basis der Theorie der offensiven Sozialarbeit Überlegungen diskutiert, wie sich ausgehend von der Würde des Menschen Aussagen über den aktuellen gesellschaftlichen Zustand und über die normative Position der Sozialen Arbeit machen lassen.

Asaël Heizmann, dipl. Sozialarbeiter FH, Stiftung Rheinleben

Daniel Kasper, lic. phil., Dozent, Institut Integration und Partizipation, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Institutionen der Behindertenhilfe scheinen Hochrisikobereiche für sexualisierte Gewalt durch Fachpersonen zu sein. Mindestens 63 Prozent aller Frauen und mindestens 50 Prozent aller Männer mit Beeinträchtigung werden mindestens einmal im Leben Opfer von sexualisierter Gewalt. Das Thema wird vielerorts tabuisiert und entsprechend nur selten adäquat bearbeitet.

In dieser Veranstaltung werden Voraussetzungen, Modelle und Methoden der Prävention von sexualisierten Grenzverletzungen gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen vorgestellt. Ein zentraler Baustein in den Präventionsbemühungen sind Meldestellen.

Das Ziel ist einerseits, den Teilnehmenden Wissen zu vermitteln, welches sie für den Aufbau und das Betreiben einer Meldestelle benötigen, und andererseits die institutionellen Voraussetzungen dafür kennenzulernen.

Deborah Berger, BA, Praxisausbildnerin, Kinderbüro Basel

Gianluca Kühne, Studierender Freiform

Claudia Morselli, MA, Studienzentrum, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, gemeinsam mit Studierenden und einer Praxisausbildnerin

Neben Vollzeit, Teilzeit und studienbegleitender Praxisausbildung bieten wir seit Herbst 2019 die Freiform als vierte Studienform an.

Im Workshop informieren wir Sie über die neue Studienform mit Fokus auf die Praxisausbildung. Sie erfahren, wie die Praxisausbildung in der Freiform konzipiert ist: Wie sehen die Rahmenbedingungen aus? Was steht in der Ausbildungsvereinbarung? Wie gestaltet sich der Kompetenzerwerb der Studierenden? Wie lange dauert die Praxisausbildung? Welche Aufgaben habe ich als Praxisausbildner*in? Was ist der Nutzen für unsere Organisation, wenn wir Freiform-Studierenden einen Praxisausbildungsplatz anbieten?

Die Praxisphase zielt – wie in den anderen Studienformen auch – darauf ab, dass Studierende in einem Handlungsfeld der Sozialen Arbeit lernen, gemeinsam mit Adressat*innen professionelle Interaktionsprozesse zu gestalten. Praxisphasen können «klassisch», in der bisher vertrauten Form, oder neu in experimenteller und erprobender Form gestaltet werden.

Der Workshop wird gemeinsam von Studierenden, einer Praxisausbildnerin mit Erfahrung mit der Praxisphase Freiform und einer an der Hochschule für die Praxisausbildung verantwortlichen Dozentin gestaltet. Wir werden praxisnah und exemplarisch über unsere Erfahrungen rund um die Praxisphase in der Freiform berichten und freuen uns auf ihre Fragen und Anliegen.

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